Montags kommt die Putzfrau

Improvisieren beim Kochen
Improvisieren beim Kochen

Jeweils Montags kommt die Putzfrau. Sie heisst Rachel und ist Mutter von 6 Kindern. Wie ich erfahren musste, erwartet oder schätzt sie, wenn sie am Morgen zuerst etwas Toast, Erdnussbutter, Kaffee mit Milch und Zucher als Stärkung für den Tag erhält. Erwartet oder geschätzt wird auch, dass der Arbeitgeber, also ich, für das Mittagessen besorgt ist. Meine Vorgängerin Andrea hat jeweils für die Familie gekocht und sie auch gleich mitessen lassen. Das habe ich jetzt auch zweimal gemacht, aber nun ist fertig. Es ist mir einfach zu viel, neben all den anderen Aufgaben, die zur Zeit nicht wenig sind, am Wochenende auch noch überlegen zu müssen, was ich für sie - und den Rest ihrer Familie - kochen soll. Denn sie schätzt es sehr, wenn ich absichtlich mehr koche und sie den Rest für ihre Familie mitnehmen kann. Wir haben - zu ihrem Leidwesen - nun vereinbart, dass ich ihr zwei Franken mehr Lohn gebe, dafür muss sie das Mittagessen selber kaufen gehen. Für das Putzen den ganzen Tag erhält sie 8 Franken und für das Taxi 2 Franken. Dies sind hier so übliche "Löhne" für diese Arbeit. Nun fragt ihr euch sicher, was dieses Bild mit dieser Geschichte zu tun hat. Das ist so: die Bolognese, die ich am Wochenende für Rachel und mich kochte, sollte min. 2 Stunden auf kleiner Temperatur köcheln. Leider ist dies auch auf der niedrigsten Stufe auf dem Gasherd nicht möglich. Also habe ich versucht, den Abstand zwischen Pfanne und Gas zu vergrössern, aber leider nur mit mässigem Erfolg, weil auch das zweite Quergitter unter der Pfanne nicht ausreichend hoch genug war. So werde ich in den nächsten Tagen nochmals beim Schreiner vorbei schauen und versuchen mit passenden Hölzern den richtigen Abstand hinzukriegen, um z.B. eine Bolognese bei niedriger Hitze ohne ständige Aufsicht köcheln zu können.

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Es berichtet: Urs Häusermann